
Es war mal wieder ein cooler Abend mit Verena, wir haben viel geplauscht und gelacht und natürlich auch die Stifte gezückt und und Notizen für Frau Luna gemacht.
Ich bin mit einem ganzen Bündel neuer Ideen heimgekommen (was natürlich auch heißt, dass ein ganzer Haufen alter Ideen jetzt auf dem Müll landet — aber das ist wohl der Lauf der Dinge…), und habe bereits die letzten beiden Samstagnachmittagstunden damit zugebracht, sie in digitale Form zu bannen.
Unsere kleine Produktion über Frau Luna, die fünfzig Jahre nach dem letzten Besuch der Menschen immer noch als einsames Mauerblümchen auf ihrem Mondfelsen sitzt und über das Verhältnis von Menschen und Mond sinniert, nimmt langsam Gestalt an. Wir haben jetzt zehn Szenen, die wir beiden für „tragfähig“ halten, mit denen wir also hoffen können, die Aufmerksamkeit unseres Publikums zu halten, und wir haben die Balance aus ernsten und launigen, aus einigermaßen historisch korrekten und frei erfundenen Segmenten gefunden. Nach dem Stand der Dinge wird Verena drei der Segmente übernehmen, und eines wollen wir zusammenschreiben — als „Experiment im Experiment“, sozusagen, da weder sie noch ich jemals so eine Kooperation betrieben haben. (Wir werden sehen wie’s läuft, und im schlimmsten Fall klappt es halt doch nicht, und einer von uns beiden schreibt den Text allein fertig.)
Sehr interessant ist dabei immer, wie Verena und ich unterschiedlich an die Storys herangehen. Ohne, dass wir uns dessen bewusst waren, bis wir das gestern abend mal durchgesprochen haben, habe ich anscheinend mehr ein Auge für das „Oberflächliche“: Wie schaffen wir einen Rhythmus aus „leichten“ und schwerverdaulichen Stücken, wie verteilen wir die Segmente, dass auch die Musik abwechslungsreich daherkommt und wir nicht einen Akt komplett mit sanften Balladen und einen mit hartem Rock haben. Sozusagen das, was das Publikum während der Aufführung erlebt.
Verena berücksichtigt dafür viel mehr, ob es ein durchgehendes Thema gibt, einen roten Faden, der die Geschichten miteinander verbindet, und ob Frau Luna eine Entwicklung durchmacht und das Stück als eine andere verlässt, als die sie es betreten hat — was zweifellos eines der Kriterien für ein gutes Drama ist, und was auch entscheidet, ob das Publikum das Stück hinterher diskutiert und in Erinnerung behält.
So habe ich auf jeden Fall ein gutes Gefühl, dass wir beide ein ganz ordentliches Team abgeben. Zumal Verena mir schon die Skizze für ihr erstes Segment „Feast of Fools“ zugeschickt hat.
Ich freu mich auf den Sommer 2020, auch wenn bis dahin noch viel Arbeit ist.
Ein Kommentar zu „Erfolg!“