„Frau Luna hat Besuch“ ist eine für den Sommer 2020 geplante musikalische Revue. In einer Reihe von Spielszenen mopst sich „Frau Luna“ über 50 Jahre, nachdem sie zum letzten Mal von Menschen besucht worden ist, und lässt dabei das Verhältnis der Menschen zum Mond Revue passieren: Was steckt hinter der Vielzahl von Mondgottheiten, was hat Raketenbauer Wernher von Braun so am Mond fasziniert, warum drehen sich Geschichten um Vampire und Werwölfe auffallend oft um den Mond? Zwischen den Geschichten leiten mehr oder minder bekannte Lieder über, die sich ebenfalls um den Mond drehen — vom sanft gehauchten „Moon River“ im Stile von Audrey Hepburn bis zu Elton Johns „Rocket Man“.
Eigentlich hätte „Frau Luna“ schon 2019 realisiert werden sollen, als zweite Produktion einer kleinen lokalen Amateurtruppe. Leider hat sich das dann wieder zerschlagen, als die Mitglieder dieser Truppe sich in alle Winde zerstreuten, ehe das Projekt über das Stadium eines frühen Exposés hinauskam.
Aber, das lernt man ja auch in diesem Metier, keine Idee ist so tot, dass man sie nicht doch noch einmal beleben kann. Auftritt das Musical Netzwerk Nürnberg e.V., mit dem ich ebenfalls schon seit einiger Zeit verbandelt bin (unter anderem durch meine mehr oder weniger geglückten Auftritte als Teilzeitzapfhahnoperator und Bud Spencer von der Pegnitz). Das MNN e.V. hat sich nun entschlossen, neben den jährlichen „großen“ Produktionen in der Winterzeit einen „zweiten Stab“ zu etablieren, der in der veranstaltungsarmen Sommerzeit kleinere Produktionen für Amateure realisieren sollen. Dieser Stab, den wir „Plan B“ genannt haben, soll der Vernetzung mit anderen Gruppen und der Förderung von Talenten aus den eigenen Reihen dienen. Für den üblichen Chorsänger oder Statisten, der gleichzeitig Mitglied im MNN ist, gibt es in den Stadtmusical-Stücken wenig Gelegenheit zu glänzen und zu größeren Rollen aufzusteigen, da diese den Profis vorbehalten sind: Für diese Talente stellt Plan B einen Rahmen bereit, in dem sie sich ausprobieren und einem neuen Publikum vorstellen können.
Das MNN hat mir nun einen großen Vertrauensvorschuss gegeben, und ich habe die Rolle des „Showrunners“ für Plan B bekommen — mit anderen Worten, ich bin für Gedeih und Verderb von Plan B verantwortlich. Wenn auch das Budget für „Frau Luna“ nicht annähernd die Größe dessen des „Seelenhändlers“ oder ähnlicher Stücke erreichen soll, ist das doch eine große Verantwortung, und jemand wie ich, der so eine Rolle noch nie ausgefüllt hat, steckt doch etwas schlotternd in den großen Schuhen.
Etwas leichter wird die Lage dadurch, dass ich freie Hand bei der Wahl meines Teams hatte und mir mit meiner Frau Sina und meiner langjährigen Freundin Stefanie Hahn gleich zwei fähige Organisatorinnen ins Boot holen konnte. So schaue ich dem kommenden Sommer zuversichtlich entgegen: „Frau Luna hat Besuch“ soll im August 2020 Premiere haben.