„Baju-Wahr“: 100 Jahre Musical im Klingenden Denkmal

Ich habe eine Einladung erhalten!

Andreas Rüsing, ein befreundeter Komponist und Musiker brachte im Rahmen der Konzertreihe „Das klingende Denkmal“ im Sommer 2018 ein kleines Musical zur Aufführung, und hat mir angeboten, das Libretto dafür zu schreiben — Natürlich konnte ich nicht widerstehen, zumal er mich mit einer Besetzung locken konnte, die unter anderm Gitti Rüsing, Karin Schubert und Alex Krüger umfasst!

Das Thema sind zwei Jubiläen, die im Jahr 2018 zusammenfielen, denn nicht nur der Freistaat Bayern, sondern auch das Musical als solches, wie wir es heute kennen, wurden vor ziemlich genau 100 Jahren aus der Taufe gehoben. Demzufolge präsentierten wir unter dem Titel „100 Jahre Musical — 100 Jahre Freistaat Bayern“ ein Potpourri sowohl bekannter als auch ausgefallener Musicalmelodien (Andreas‘ Metier), eingebettet in eine szenische Zeitreise durch die Geschichte Bayerns von der Abdankung König Ludwigs III. bis heute. (Mein Job.)

Die besondere Note erhielt die Produktion dadurch, dass Andreas die Musik in „reiner Stimmung“ auf die Bühne bringt. Was darunter zu verstehen ist? Andreas hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Beschränkungen „konventioneller“ zeitgenössischer Tonarten, wie wir sie aus Radio und MP3s kennen, zu überwinden. Das Ergebnis ist die „reine Stimmung“, ein innovatives Notensystem, das eine ganze Welt an neuen Möglichkeiten für die Komposition und Darbietung von Musik eröffnet. Hört es euch einfach an, es ist schwer, mit dürren Worten auf einer Website zu erklären…

Unter dem Motto „Eine Geschichtsstunde der anderen Art“ ein kurzer Bericht des Franken Fernsehens über unsere Produktion.

Dies waren die Aufführungstermine für „100 Jahre Musical — 100 Jahre Freistaat Bayern“:

Wiederaufnahme 2019, unter dem etwas weniger sperrigen Titel „Bajuwahr“:

Für mich war so ein Musical eine neue Herausforderung: Ich habe zwar schon Einiges geschrieben, auch für die Bühne, aber ein Musical als solches ist etwas neues für mich, zumal es mit einem bescheidenen Budget, einer kleinen Cast und wenig Zeit für das Skript strenge Randbedingungen gab… Aber „Perfektion wird nur am Rande des Zusammenbruchs erreicht!“ 🙂 Es hat mir auf jeden Fall eine riesige Freude gemacht, mit dem Team zusammenarbeiten zu dürfen (das auch locker die Schwächen meines Skripts vergessen lässt!) und einmal wieder eine Produktion aus meiner Feder auf der Bühne zu sehen. Und ich bin Andreas sehr dankbar dafür, dass er es mit einem „Dark Horse“ wie mir versucht hat, und ich hoffe, dass es nicht die letzte Zusammenarbeit war!

Lust auf Bilder? Im Folgenden eine kleine Galerie der Aufführung im Nürnberger Hirsvogelsaal. Achtung: Recht große Dateien!

Alle Aufnahmen von Sina Vogt.

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Vorhang auf: Andreas erklärt das Konzept der „100 Jahre Musical“…
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… vor einem gespannt lauschenden Publikum im wunderschönen Hirsvogelsaal
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Es geht los: Eine Krankenschwester (Gitti) tröstet den verwundeten Soldaten (Fabian), indem sie ihm prophezeit, was in den nächsten hundert Jahren in Bayern geschehen wird
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Gleich mal die erste Überraschung: Wahlrecht für Frauen? — „Aber wen können wir damit wählen? Doch wieder bloß die Mannsbilder, die uns diesen ganzen Mist mit Steckrüben und Giftgas eingebrockt haben!“ (Gitti und Karin)
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Darf natürlich auch nicht fehlen: FC Bayern-Fans feiern ihr Idol Uli Hoeness. „Sieben Millionen Steuerschulden vergessen?“ — „Kann schon mal vorkommen.“ (Fabian und Andreas)
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Zwischen Tradition und Moderne: Demeter, die Göttin der Natur (Gitti) wird von Merkur, Bringer von Technologie und Fortschritt (Fabian) mit schnellem Internet eingewickelt
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Mein persönlicher Gänsehautmoment: Zu Beginn des zweiten Aktes thematisiert Karin das Dritte Reich mit „Der morgige Tag ist mein“ aus Cabaret
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Keine ganz einfache Beziehung: „Stodterer“ (Touristen) treffen auf die Bürgermeister verschlafener oberbayerischer Dörfer: „Wir arbeiten permanent daran, unser Angebot zu verbessern!“ — „Arbeiten Sie härter!“ (Karin und Fabian)
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Großes Finale: Das Trio fragt sich, „Ist denn das wirklich wahr? Oder ist das sogar baju-wahr?“ (Karin, Gitti, Fabian)
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Und nochmal die ganze Truppe: Yours truly, Gitti, Karin, Fabian und Andreas zum Abschluss eines tollen Abends. Es fehlen Corin Schatz (Lichttechnik) und Julia Piecha (Forum)
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Unsere Location (von außen): Das Tucherschlösschen in Nürnberg mit dem Hirsvogelsaal

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