Das war’s jetzt also fürs Erste mit den „100 Jahren Musical„, dem ersten Libretto das ich schreiben durfte: Am letzten Sonntag hatten wir die vorläufig letzte Aufführung, diesemal in Neuburg an der Donau, und natürlich war bei mir ein wenig Wehmut dabei. Hier ist eine Besprechung aus dem Donaukurier zu der Performance.
Es war ein großer Vertrauensvorschuss von Andreas, dass er mir angeboten hat, das Buch für etwas zu schreiben, das als „Mini-Musical“ gedacht war (und dann etwas aus dem Ruder gelaufen ist — naja: „Wenn du träumst, träume Großes!“), und ich glaube, ich habe ihn nicht enttäuscht. Für mich war es sehr spannend, im Rahmen der Beschränkungen des Formats zu arbeiten: Es ging ja nicht nur darum, eine Handvoll witziger oder nachdenklicher Sketche zu schreiben, sondern ich hatte nur ein Ensemble von zwei Frauen und einem Mann an der Hand, von denen wiederum auch nicht jeder jedes Lied singen konnte — es galt also, die Szenen so aufzubauen und zu sortieren, das sowohl der Fluss gewahrt war und sich etwas Tiefgründigeres mit dem Komischen abwechselte, dass aber trotzdem Zeit für die Kostümwechsel blieb.
Natürlich würde ich rückblickend einige Sachen anders machen: Das Thema „Korruption“ kommt beispielsweise zu oft vor, und der Schlussmonolog der Flüchtlingshelferin stolpert ein wenig schwerfällig daher.*) Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meiner Arbeit, und auf die Sequenz zur Nachkriegszeit bin ich richtig stolz.
Das ist aber natürlich auch leicht, wenn man ein Ensemble wie Gitti, Karin und Alex (und Tamás und Fabian…) hat. Ich hab mich riesig gefreut, wie die drei meinen Texten Leben eingehaucht haben, und ihre Spielfreude auf der Bühne war jedesmal wieder ansteckend. Zumal beim letzten Gig am Sonntag, als Karin schwer erkältet auf die Bühne kam, aber trotzdem gesungen und getanzt hat, als ob’s kein Morgen gäbe… Das entschädigt dann schon dafür, dass nicht alle Projekte reibungslos laufen.
Jetzt schauen wir mal wie’s weitergeht. Ein- oder zweimal werden die „100 Jahre Musical“ 2019 mindestens gespielt werden, und wir bemühen uns natürlich um weitere Termine, aber „fix is nix“. Andreas ist derzeit noch vollauf mit den Vorbereitungen für sein nächstes „King Size“ Musical, den „Seelenhändler“ beschäftigt und wird danach erstmal eine kleine Auszeit nehmen. Ich für meinen Teil networke fleißig weiter, unter anderem an der Theke im Foyer des „Seelenhändlers“. Außerdem… aber darüber demnächst mehr auf diesem Kanal! 🙂
*) Wir haben nach den ersten Aufführungen besprochen, ob ich den Text nochmal überarbeiten sollte, uns aber dann aus Zeitgründen dagegen entschieden: Es wäre zu aufwändig gewesen, den neuen Text zu lernen.