„Wer probt, verrät die Kollegen“

… sagt eine alte Theaterweisheit.

Nun, ganz so schlimm war es gestern auf der ersten Probe für die „100 Jahre Musical…“ dann doch nicht. 😉

Wir trafen uns bei Andreas, um das Stück zum ersten Mal in Form zu bringen: Unsere Cast besteht ja nur aus drei Sängern, die in einem guten Dutzend Szenen durch die wechselvolle Geschichte des Freistaats seit 1918 führen, so musste erst einmal festgelegt werden, wer welche Rollen und vor allem welche Gesangsparts übernimmt. Dabei haben wir dann noch manche Umstellungen vorgenommen: Ein paar Nummern fielen raus oder wurden ersetzt, weil sie nicht den Zusammenhang mit der Handlung hatten oder einfach am falschen Platz waren.

Ein Beispiel dafür ist das von mir ursprünglich so favorisierte „Springtime for Hitler“ aus den Producers, mit dem wir den zweiten Akt einläuten wollten, dessen Anfangsszene die Aufarbeitung der Nazizeit nach dem Krieg behandelt. Wenn man sich das Lied in der Inszenierung im 2005’er Film ansieht, wird aber recht schnell klar: Mit unseren bescheidenen Mitteln würde das einfach zu schwachbrüstig aussehen und nicht die Wirkung auf die Zuschauer entfalten, zumal an dieser Position: Die Leute kommen aus der Pause zurück, und wir müssen sie „abholen“ und ihre Aufmerksamkeit wieder ans Stück binden. Also, ab dafür, auch wenn’s „ein Pfund Fleisch nebst meinem Herzen“ war. An seiner Stelle haben wir „Der morgige Tag ist mein“ aus Cabaret aufgenommen, und zum Auftakt des Aktes so ein Gänsehautmoment (zumal mit Karins eindrucksvoller Stimme) — ich glaube, das wirkt noch besser, als „Springtime“ es hätte können.

Ich konnte dann auch unser „Thema“ für das Musical, das von Andreas komponierte Lied „Baju-Wahr“ erstmals live und mit Karins und Gittis Stimmen hören. Das war für mich ein persönliches Highlight, wie die drei meinen Zeilen Leben eingehaucht haben… Ich freu mich schon sehr darauf, das alles nochmal auf der Bühne zu hören!

Dann gab’s noch einen Readthrough der Dialoge, um auch hier die Rollenverteilung festzulegen und zu sehen, wo der Herr Vogt mal wieder zu langatmig oder hölzern war, aber hier bin ich (zu meiner Freude) ganz glimpflich davongekommen.

Nun stehen auch die Termine für die weiteren Proben: Insbesondere übers Pfingstwochenende wird das Team fleißig üben und studieren. Dann sollte einer erfolgreichen Tour nichts mehr im Wege stehen!

No Rest for the Wicked

Gestern landete eine neue Mail von Andreas in meinem Postfach. Darin enthalten war die Musik zu „Baju-wahr“, dem Lied, das uns als Thema für die Episoden in „100 Jahre Musical…“ dient.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Nummern der Produktion, bei denen es sich um Evergreens (und auch ein paar verborgene Perlen) der Musicalgeschichte handelt, ist „Baju-wahr“ komplett von Andreas Notenpult und meiner Feder. Für mich ist das ja immer noch ein Novum, da ich mit dem Liedtexten nicht allzuviel Erfahrung habe, aber die MIDI-Dateien, die mir Andreas geschickt hat, lassen mich schon sehr zuversichtlich werden.

Und zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Post im Web erscheint, sitze ich wohl mit Andreas und dem Rest des Teams bei unserer ersten Probe zusammen. No Rest for the Wicked… 😉

Nicht hundert Jahre, sondern fünfhundert…

… geht es bei einem anderen Projekt in die Vergangenheit.

Im Moment bin ich ja in erster Linie noch mit „100 Jahre Musical…“ beschäftigt. Aber es gibt noch eine zweite Musical-Produktion, bei der ich auf die eine oder andere Weise drin hänge: Das sind die Produktionen des Stadtmusicals Nürnberg, ebenfalls von Andreas Rüsing komponiert. In den letzten beiden Saisonen hatte ich noch keinen künstlerischen Auftrag, sondern durfte im Foyer aushelfen, die durstigen Kehlen zu kühlen, während die Prinzessin im Chor von „Der Kaiser und die Gauklerin“ mitsang.

Aber für die neueste Produktion, „Der Seelenhändler„, die vor rund fünfhundert Jahren in der Reformationszeit angesiedelt ist, habe ich einen Schritt vorangemacht und bin immerhin Statist im Teaser-Trailer: Dritte Stadtwache von links, grimmig dreinblickend.

Was tut man nicht alles für die Kunst…! 😉

Flyer sind da

Langsam wird’s ernst: Andreas hat die Tage die Werbeunterlagen für die „Klingendes Denkmal“-Saison 2018 verschickt, Flyer, Poster und Programmhefte, inklusive natürlich der Termine für „100 Jahre Musical“.

Sieht alles wunderbar aus, und ich bin natürlich sehr gespannt, was das Team aus meinem Script machen wird. Am Wochenende kann ich vermutlich schon mehr sagen, da wir uns am Freitag alle zur ersten Probe treffen werden. (Ich in erster Linie zum Kibietzen…)

Bis dahin findet ihr hier schon mal die Termine für das Musical. Nicht vergessen, rechtzeitig die Karten zu reservieren, das Angebot ist begrenzt! 🙂

Uff.

Heute habe ich meine letzte verbliebene Aufgabe für die „100 Jahre Freistaat Bayern“ abgeschlossen, nämlich den Text für das „Lied zum Musical“.

Der Großteil der Musik wird aus bekannten neuen und alten Musicalnummern bestehen, die die Handlung begleiten. Aber um der Produktion unseren Stempel aufzudrücken wird es auch ein „Thema“ geben, das die einzelnen Szenen verbindet, von Andreas komponiert und von mir getextet.

Das war für der kniffligste Part bisher. Bei dramatischen Texten fühle ich mich recht sicher und habe das in der Regel im Griff, aber Liedtexte sind Neuland für mich. Kein Wunder, dass ich die Aufgabe bis zum Schluss vor mir hergeschoben habe…

Jetzt ist das PDF versandt, lasst uns mal sehen was Andreas & der Rest der Gang dazu sagen!