Schatten der Vergangenheit

(Wäre auch ein schöner Krimititel, aber ist leider schon vergeben.)

Die Frage, die einem ja immer wieder gern gestellt wird, ist „wie man darauf kommt, sowas zu schreiben.“

Natürlich gibt es da keine ganz einfache Antwort drauf. Den Wunsch, einen Krimi nach „klassischem“ Agatha Christie-Muster zu schreiben, hatte ich schon zu Studienzeiten, und ich hatte auch mal mit einem Krimi im Fantasy-Umfeld begonnen (ein säkularer Name der Rose, allerdings ohne die höheren literarischen Weihen, die Umberto Eco dem Thema verlieh). Nachdem der erste Testleser dann nach den ersten zwei Kapiteln des Entwurfs bereits auf den richtigen Täter tippte, beschloss ich, dass die Welt für meine Arbeit noch nicht reif sei und vertagte mich auf unbestimmt.

Irgendwann später wandte ich mich dann dem Sujet wieder zu. Ich war zu dem Zeitpunkt aus Nürnberg nach Fürth gezogen, und natürlich lag es nahe, die neue Wahlheimat als Schauplatz des Krimis zu wählen. (Zumal zu diesem Zeitpunkt die Regionalkrimis gerade begannen, den Markt zu erobern.*) Nachdem ich mich ein wenig mit der Geschichte der Stadt vertraut gemacht hatte, bot es sich an, den Roman in der Jugendstilära anzusiedeln, in der Fürth eine Menge spannender Umwandlungen erlebte.

Und warum nun genau die Festlegung auf das Jahr 1896? Mehr darüber im nächsten Post!

*) Obwohl mein Motto eigentlich ist, man müsse die Trends setzen, nicht ihnen folgen.

Die Wahl der Qual

Ich stehe allen Werken von Microsoft skeptisch gegenüber, so auch dem, was Microsoft unter der Bezeichnung Word bzw. Office als Textverarbeitung verkauft, was aber in Wirklichkeit nur, wie das mal ein Kollege ausdrückte, „geeignet ist um Einladungen zum Kindergeburtstag zu schreiben“.

Die Alternative, die ich zum Schreiben verwende, ist entweder LibreOffice bzw. OpenOffice (wenn ich mal eine Einladung zum Kindergeburtstag zu schreiben habe), oder LaTeX für alle ernsthaften Arbeiten.

Der Vorteil von LaTeX ist, dass es kostenlos und plattformübergreifend bereitsteht. Außerdem ist es viel mehr ein Satzsystem als eine Textverarbeitung, dh LaTeX versteht mehr von Typografie und Layout einer Fußnote als eine Excel-Tabelle Zellen besitzen kann. Schließlich verzichtet LaTeX auf „What You See Is What You Get“ und ist vielmehr eine Programmiersprache (streng genommen: Eine Markup-Sprache), was mir persönlich entgegenkommt.

Natürlich gibt es kein Licht ohne Schatten, nichts Gutes ohne das Böse, und auch keine Software, die ohne eine Pferdefuß daherkäme. Der Pferdefuß besteht in der für eine Büroanwendung denkbar unglücklichen Namenswahl und wird offenbar, wenn man mal auf Amazon versucht, Literatur über „Latex“ zu finden und dafür Ergebnisse angeboten bekommt wie „CAROLIN — Zwangsgummiert und Strafverschlaucht.“*) Und wenn man sich etwas hartnäckiger für LaTeX interessiert, bestehen dank der Intelligenz von Suchmaschinen und deren Verknüpfung natürlich alle künftigen Angebote von Amazon und ähnlichen Händlern bis ins siebte Glied und die übernächste Generation nur noch aus relativ zwielichtigem, und außerdem wenig zielführenden Material.

Seufz. Hoffentlich wurde „CAROLIN“ wenigstens mit LaTeX geschrieben…

*) Jetzt denkt ihr wieder, der Elmar macht nen Witz, hm? Weit gefehlt.

Frau Nimoy hat einen Verehrer…!

Oder vielmehr eine Verehrerin: Hanni hat das Rennen gewonnen und ist erster Follower von Frau Nimoys Blog: Ihr eigenes Blog, ebenfalls noch taufrisch, bietet ein Kontrastprogramm zu der Mordbrennerei hier mit geschmackvoller Wohnungsdeko und schmackhaften Rezepten.

Allerdings hat Hanni schon angedeutet, dass sie sich auch an Literatur versucht, und dass es wohl ein wenig Poesie aus ihrer Feder gibt, die darauf wartet, das Licht der digitalen Welt zu erblicken… Wir folgen gespannt!

Kandidaten, die es nicht geschafft haben

Wie bereits erwähnt war es eine schwere Geburt, einen guten Titel für Frl. Nimoys Debütroman zu finden. Hier ein paar der Kandidaten, die früher oder später aus dem Rennen waren:

  • So ziemlich jede Kombination aus „Schatten“, „Glas“und „Bildern“, weil das so cool düster klingt — leider meist bereits vergeben
  • „Eine Fürtherin am Zug“ — da Zita S. aus dem fahrenden Zug entführt wird
  • „Entführt in Fürth“ — Kleine Herausforderung für alle mit Schreib-Leseschwäche
  • „Tausend Schlote, eine Tote“ — Mein Favorit, in Anspielung auf Fürth, das als aufstrebender Industriestandort auch „Stadt der tausend Schlote“ genannt wurde. Kam aber trotzdem nicht gut an.

So wurde es dann schließlich doch das eher biedere „Der Fall Zita S.“, und sei es auch nur, weil das bereits existierende halbe Dutzend Kurzgeschichten um Iahel Nimoy allesamt Titel wie „Der Fall des/der…“ trägt.