Innen, außen…?

Am Wochenende feierten wir die ersten beiden Aufführungen unserer Live-Hörspiele bei der „XIII. Stunde„. In einer der Geschichten wird Hofnarr Pym von Prinzessin Ligeia gefragt, ob sie durch die um sie herum wütende Pest auf ihrer Festung Gefangene seien. Pym versucht, ihre Lage zu erklären, indem er meint, „indem wir uns hier einschließen, schließen wir die Welt dort aus“.

Überaus spannend fand ich, dass eine unserer Zuhörerinnen uns später Feedback zu dieser Passage gab:

Beim letzten Stück hat mir vor allem der Gedanke gefallen „wer andere aussperrt, sperrt sich ein“ – der Gedanke kam mir nämlich angesichts des Wunsches so mancher Zeitgenossen „Deutschland dicht zu machen gegenüber Flüchtlingen“ .

An sich war das nicht der Gedanke, sondern Pyms Bemerkung spielte tatsächlich auf die Seuche an, aber — was der Zuhörer aus dem Stück mitnimmt, war wohl in dem Stück. 😉

Allerdings fand ich mich durch die Bemerkung an eine der Szenen in „Bajuwahr“ aus dem Jahr 2018 erinnert. Dort ging es tatsächlich um die Flüchtlingskrise von 2015/16, und als Antwort auf die Forderung, die Grenzen dicht zu machen, ließ die Protagonistin damals einen ganz ähnlichen Satz fallen: „Wenn wir nach außen dicht machen, dann kriegen wir von der Welt nichts mehr mit.“

Interessant, welche Wendungen Sätze und ihr Kontext nehmen können. Und nicht vergessen: Am 21.11. spielen wir nochmal, diesmal im Loft in Gostenhof — dort könnt ihr euch dann die fraglichen Sätze selber anhören.